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Gründung einer Juso-AG

In den meisten Städten und Gemeinden gibt es örtliche Strukturen der Jungsozialist*innen. In manchen aber nicht – das sollten wir ändern.

Was ist zu tun, wenn es vor Ort keine Strukturen gibt? Wir gründen eine neue Juso-AG:

Als erstes solltet Ihr euch darüber informieren, ob es schon einmal eine Juso-AG gegeben hat. Namen und Kontaktdaten eventuell ehemaliger aktiver Jusos bekommt ihr bei dem*r örtlichen Ortsvereinsvorsitzenden oder in eurem Unterbezirks-/Kreisbüro. Vereinbart ein Treffen mit den ehemaligen Jusos und lasst euch die sicherlich noch vorhandenen Materialien geben.

Weitere wichtige Schritte

Unterstützung Organisiert ein Treffen mit eurem*eurer Ortsvereinsvorsitzenden und anderen Verantwortlichen aus eurem Bereich. Diese werden euch sicherlich zur Seite stehen und helfen.

Organisation Nehmt an Sitzungen der SPD oder anderer Arbeitsgemeinschaften auf Unterbezirksebene vor Ort teil. Sprecht hierzu vorher mit den Verantwortlichen, sodass eure Teilnahme bekannt ist. Auf diesen Sitzungen könnt ihr viel über Sitzungsleitung, Moderation und weitere Inhalte der SPD lernen und vielleicht neue Bündnispartner*innen innerhalb der SPD treffen.

Materialien Juso-Bundesverband, Landesverbände und Bezirke bieten eigene Publikationen (Digitale Zeitschriften, E-Mail-Newsletter, Blogs, Argumente-Online, Homepages, Facebook- und Instragramseiten etc.) an. Mit diesen Materialien bekommt ihr jeweils die neuesten Infos der Aktivitäten anderer Genoss*innen und könnt somit wichtige Impulse für eure Arbeit vor Ort bekommen. Meldet euch hierfür bei eurem Bezirks-, Landes- oder Bundesvorstand bzw. bei den jeweiligen Büros.

Erstes Thema/Projekt Bevor ihr direkt loslegt mit der Gründung einer neuen Juso AG, ist es unbedingt erforderlich, euch vorher zu überlegen, welches Thema/Projekt ihr als Erstes bearbeiten wollt. Gerade am Anfang wollen viele alle Themen gleichzeitig bearbeiten, und der erste Frust ist bereits vorprogrammiert.

Bearbeitet am Anfang nur ein Thema, dieses kann ein örtlich zu lösendes oder ein bundesweit bedeutendes Thema sein.

Am besten ist es, wenn dieses Gründungsthema an den konkret für Jugendliche erfahrbaren Lebensrealitäten und gesellschaftlichen Widersprüchen ansetzt, diese politisiert und Lösungsansätze bietet.

Welches Thema ihr wählt hängt viel von euren persönlichen politischen Interessen und/oder den aktuell vorherrschenden politischen Diskussionen ab. Das Thema sollte euch so begeistern/wichtig sein, dass ihr andere davon überzeugen wollt und im besten Fall zum mitmachen mobilisieren könnt.

Wendet euch für weitere Tipps und Hilfe an euren jeweiligen Bezirks-/Landesverband oder an den Juso-Bundesverband.

Die Gründungsveranstaltung Es ist so weit. Wenn ihr nun einige Aktive seid – möglichst mehr als fünf Jusos –, ist es an der Zeit, sich das erste Mal offiziell zu treffen. Grundsätzlich könntet ihr, wenn ihr alle SPD-Mitglieder unter 35 Jahren zu euer Gründungsveranstaltung in einer bestimmten Frist (mindestens zwei Wochen) einladet, einen Vorstand wählen.

Wahlen sind jedoch sehr formal und rufen bei jungen Menschen nicht gerade Begeisterungsstürme hervor. Deshalb gilt: erst die Inhalte, dann das Personal, insbesondere bei Neugründungen. Ihr solltet deshalb zuerst an eurem Gründungsthema weiter arbeiten und euer Umfeld analysieren.

Gesellschaftliches Umfeld Je nachdem, ob ihr eher in einem städtischen oder ländlichen Umfeld lebt, welche politischen Mehrheiten es bei euch gibt oder welche linken Bündnispartner*innen ihr habt, ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten der Herangehensweise und Ansprache vor Ort. Daran solltet ihr bei eurer Arbeit unbedingt denken.

SPD und Jusos Bekommt ihr Unterstützung durch die SPD? Wie viele Aktive seid ihr und wie viel Zeit könnt/wollt ihr investieren? Dieses sollte die weitere Grundlage für eure Arbeit sein, und ihr solltet Eure „Spielregeln“ für eine funktionierende Juso-Arbeit festlegen. (Wann wollt ihr euch wo wie oft treffen und wer bereitet was vor?)

Nachdem ihr euch hierüber geeinigt habt und ihr euch definitiv auf ein politisches Projekt (Thema) verständigt habt, solltet ihr einen Vorstand wählen und Richtlinien festlegen.

Kommunikation in der AG und untereinander Generell, aber gerade in der ersten Zeit nach der Gründung einer Juso-AG, ist es wichtig, dass ihr den Kontakt zu den Mitgliedern nicht abreißen lasst.

Ihr solltet zu regelmäßigen Treffen (etwa ein oder zweimal im Monat, je nach Größe eurer AG) einladen. Wichtige Termine, Veranstaltungen und Informationen solltet ihr immer rechtzeitig kommunizieren.

Sinnvoll ist es, über einen E-Mail-Verteiler regelmäßig einen Newsletter oder eine Terminübersicht an alle zu versenden und über eine Whatsapp Gruppe (oder einen anderen Messengerdienst) in regelmäßigem Kontakt zu sein.

Auch die Pflege der Homepage und Facebook/Instagramseiten ist sehr wichtig – sie sind häufig die ersten Informationsmöglichkeiten für Interessierte. Ihr solltet unbedingt immer zu euren aktuellen öffentlichen Terminen Facebookveranstaltungen erstellen. Ansonsten eigenen sich Facebook und Instagram gut dazu, Kontakt zu den Mitgliedern und zu Interessierten zu halten.

Hier könnt ihr gleichzeitig eure Veranstaltungen und Aktionen bewerben und anschließend Fotos und Videos davon ins Internet stellen.

Tipps für Pflege und Aufbau der Internetseite und Socialmediapages 

Homepage Die Pflege der Homepage ist als Basisinformationsquelle immer noch wichtig – sie ist häufig die erste Informationsmöglichkeit für Interessierte.

Sie sollte darum immer aktuell und übersichtlich aufgebaut sein. Veraltete und unübersichtliche Homepages verwirren eure Besucher und schrecken sie ab. Daher solltet ihr genau abklären, welche (zuverlässigen!) Mitglieder sich um die Pflege der Homepage kümmern.

Für die Homepage ist es sinnvoll, ein einheitliches Erscheinungsbild zu verwenden: das hat einen hohen Wiedererkennungswert. Das Corporate Design des Juso Bundesverbandes und einige Grafiken hierfür findet ihr auf der Juso-Bundesverbands Homepage. Unter https://www.jusos.de/corporate-design/ könnt ihr das Corporate Design für eure Homepage runter laden.

Anstatt einer klassischen Homepage könnt ihr euch auch einen WordPress Blog einrichten. Den Blog könnt ihr leicht und schnell aktualisieren und Bilder und Videos einbinden. Einen Word Presse Theme findet ihr auch unter https://www.jusos.de/corporate-design/.

Eure Homepage sollte in jedem Fall folgende Elemente enthalten: Termine/Veranstaltungen, Kontakt, Über uns, Fotos, Pressemitteilungen, Positionen/Themen. Denkt daran, dass eure Homepage-Besucher sich oft schnell über bestimmte Dinge informieren wollen (z. B. Termine, Kontaktdaten).Vergesst nicht, eure Veranstaltungstermine immer zu aktualisieren! Eure Termine solltet ihr immer auch an euren Landesverband/ euren Bezirk weitergeben, damit dieser ihn in seine Planung mit einbeziehen kann.

Denkt auch immer daran, auf eurer Homepage Links einzustellen (zum Beispiel zu den Seiten des Bundes- oder Landesverbands), damit die Besucher eurer Homepage schnelleren Zugang zu allen Seiten bekommen.

Socialmedia Den ständigen Kontakt zu euren Mitgliedern und Interessierten könnt ihr am besten über Socialmediaplattformen halten.

Dort könnt ihr zum Beispiel gleichzeitig eure Veranstaltungen und Aktionen bewerben und anschließend Fotos und Videos davon ins Internet stellen. Gerade regionale Themen und Veranstaltungen können auf den Plattformen sozialer Netzwerke so beworben werden, dass auch Außenstehende direkt angesprochen und miteinbezogen werden.

Außerdem könnt ihr (reine) Onlinekampagnen zu bestimmten Themen des Bundesverbandes- oder eures Landes- oder Bezirksverbandes unterstützen. Unter https://www.jusos.de/downloads/ findet ihr Facebook/Instagram/Twittervorlagen und Kacheln zu den aktuellen Kampagnen des Bundesverbandes. Natürlich könnt ihr auch selbst eine Onlinekampagne mit eigenen Socialmedia Kacheln starten. Im Socialmedialeitfaden dieses Handbuchs findet ihr Tipps wie ihr selbst Kacheln, Videos und gute Fotos produzieren könnt.

Der Socialmedialeitfaden des Handbuchs enthält außerdem noch weitere Informationen zur sinnvollen Nutzung der gängigen Socialmediaplattformen, Youtube, Facebook, Instagram und Twitter, in der Jusoarbeit. Lest ihn euch unbedingt durch!

Mobilisierung 

Ihr habt eine gute Idee und jetzt fehlen nur noch die Leute?

Eins ist sicher: Ihr seid nicht die einzigen Mitglieder des Ortsvereins im Juso-Alter. Beim SPD-Unterbezirk bekommt ihr eine Liste aller SPD-Mitglieder unter 35 Jahre. Dabei handelt es sich meistens um sogenannte „Karteileichen“, die für die aktive Mitarbeit bei den Jusos nur schwer zu begeistern sein werden.

Aber dennoch: Versuchen solltet ihr es! Leute, die erst vor Kurzem (1 bis 2 Jahre) eingetreten sind, könnt ihr am ehesten zum Mitmachen gewinnen. Außerdem gilt die Faustregel: je jünger, desto besser (desto länger bleiben sie auch aktiv).

Bei den jungen Leuten unter den „Karteileichen“ solltet ihr in jedem Fall persönlich anrufen oder eine personalisierte Mail („Liebe XY“, statt „Liebe Neumitglieder“) schreiben. Achtet auch darauf, dass man euch auch die Liste der Nur-Juso-Mitglieder (Mitglieder mit Teilrechten) im Unterbezirksbüro aushändigt. Erfahrungsgemäß sind sie eher bereit, spontan bei eurer AG-Gründung mit einzusteigen. Natürlich reicht es nicht aus, nur die „Karteileichen“ zu reanimieren. Auch neue Mitglieder zu gewinnen, wird ab sofort eure neue Daueraufgabe. Dazu findet ihr mehr Information unter Aktivierung und Ansprache.